Angst - Panikattacken - Phobien

 

meine Therapie

 

Zum Einsatz kommen nach Ihrer Persönlichkeit ausgerichtete Methoden.

Da Sie durch Ihre Mitarbeit maßgeblich zum Erfolg beitragen können, werden  in der Therapiestunde immer wieder neue "Meilensteine" erarbeitet, die Sie zuhause weiter bearbeiten können. 

 

 

 

Wann ist es Zeit für Hilfe?

 

Ängste werden behandlungsbedürftig, wenn sie zur Angststörung werden, mit folgenden Kennzeichen:

  1. Immer längere Dauer und immer häufigeres Auftreten
  2. Die Angstzustände können nicht mehr  durch eigene Anstrengungen überwunden werden
  3. Es handelt sich um unangemessene Reaktionen, sie können aus den Lebensbedingungen nicht erklärt werden
  4. Typische Beschwerden oder das plötzliche, überfallartige Auftreten
  5. Zunehmendes Vermeidungs- und Rückzugsverhalten mit Isolationsgefahr
  6. Gefährliche Selbstbehandlungsversuche mit Genussmitteln (Alkohol, Medikamente…)
  7. Eine unbemerkt einschleichende schwernehmende Lebenseinstellung 

 

Angst ist nicht grundsätzlich negativ, wird jedoch zur Krankheit, wenn sie

  • unangemessen stark
  • häufig und lange
  • ohne ausreichenden Grund (ohne wirkliche Bedrohung) auftritt
  • nicht mehr kontrolliert und ausgehalten werden kann
  • Leid verursacht und / oder das Leben einschränkt.

 

Neben der normalen Angst,

der Angststörung auf organischer Grundlage (neurologische Erkrankung u.a.),

der Angstzustände auf psychischer Grundlage (Depression u.a.)

treten die primären Angststörungen auf:

  • Generalisierte Angststörung
  • Panik-Syndrom
  • Agoraphobie
  • Sozialphobie
  • Spezifische Phobien
  • Zwangsstörungen
  • Posttraumatische Belastungsreaktion

 

Wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind, was  kann auf eine Angsterkrankung hinweisen?

 

1. Körperliche Symptome

  • Herzbeschwerden z.B.  Beklemmungsgefühl
  • Atembeschwerden z.B. Enge, Atemnot, das Gefühl, keine Luft zu bekommen oder zu ersticken, „Kloßgefühl“ im Hals, Schluckbeschwerden
  • Schweißausbrüche, feuchte und kalte Hände und Füße, Gänsehaut, Kälteschauer, Hautblässe
  • Druck im Kopf,  das Gefühl ohnmächtig zu werden, Schwindelgefühle, Klopfen an Hals und Schläfe, Ohrensausen, Seh- und Hörstörungen
  • Appetitmangel oder Heißhunger, Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen, Verstopfung oder Durchfall
  • Vermehrter Harndrang
  • Ein- und Durchschlafstörungen, morgendliches Früherwachen, Albträume, Aufschrecken aus dem Schlaf
  • vermehrte Muskelanspannung, weiche Knie
  • Verringerung des sexuellen Verlangens und der Potenz, Störung der Monatsblutung
  • Irritierende Empfindungen am Leib, Armen, Beinen und Gesicht
  • Schwankungen des Blutdrucks, Puls u.a.

2. Seelische, psychosomatische und psychosoziale Symptome und ihre Folgen

  • Gefühl des Ausgeliefertsein und der Hilflosigkeit
  • rast- und ruhelos, innerlich zerrissen, fahrig, nervös, angespannt, resigniert
  • reizbar, niedergeschlagen, aggressiv, schreckhaft, verzweifelt, freudlos
  • Merk- und Konzentrationsstörungen, interessenlos (auch bei Tätigkeiten, die früher Freude bereiteten), Vergesslichkeit
  • zunehmende Unfähigkeit zur Erholung und Regeneration, dadurch immer schneller erschöpft, müde und kraftlos
  • später Vermeidungsverhalten und Rückzugstendenzen
  • zunehmendes Grübeln und Ängste vor kommendem Unglück 
  • stark belastend wirkt das Gefühl der Unwirklichkeit; die Umgebung wirkt sonderbar, befremdend

 

Erklärung der einzelnen Angstformen

 

Generalisierte Angststörung

Das wesentliche Symptom ist eine anhaltende Angst über mehrere Wochen oder Monate, die nicht auf bestimmte Situationen beschränkt ist, die sich um verschiedenste Lebensbereiche  drehen kann.

Befürchtungen über ein künftiges Unglück, eine ausgeprägte Sorgenbereitschaft,  ständiges Grübeln, einhergehend mit der Unfähigkeit sich zu entspannen, beeinträchtigen das Leben

 

Panikstörung

Angstattacken sind zermürbend und anderen fast nicht verständlich zu machen. Sie sind nicht vorhersehbar und nicht auf besondere Situationen oder Umstände beschränkt.

Die oben aufgeführten Symptome treten massiv auf, überschwemmen den Betroffenen. Oft entsteht die Furcht zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden. Solche Attacken können Angst vor dem Alleinsein oder Angst in der Öffentlichkeit auslösen. Die ständige Angst vor einer neuen Attacke „sitzt  im Nacken“.  Die Attacken dauern meist nur Minuten, manchmal auch länger, sie können sich langsam aufbauen oder (meist) plötzlich auftreten.

Der Ausnahmezustand dauert umso länger, je mehr sich der Betroffene dagegen stemmt.

 

Phobische Ängste und Zwangsbefürchtungen

Angst wird ausschließlich oder  überwiegend durch bestimmte Situation, Personen, Objekte oder Tiere ausgelöst. Die Angst wird nicht gemildert durch die Erkenntnis, dass für andere Menschen die Situation nicht als gefährlich eingestuft wird.  Gerade das Wissen, dass es sich letztendlich um ein harmloses Phänomen handelt, die quälende Angst jedoch auftritt, macht es für den Betroffenen noch schwieriger.  

 

Bei den bekanntesten Phobien handelt es sich um

Agoraphobie (Angst vor „Draußen“, Straßen, Plätze, Menschenansammlungen…)

Soziale Phobie (Angst vor anderen Menschen im Allgemeinen, Angst sich vor anderen lächerlich zu machen, zu versagen …)

Spezifische Phobien (häufig Tiere wie Spinnen, Hunde usw., Angst vor engen Räumen, Flugangst …)

 

 

(versteckte) Angsttypen

 

Der Selbstisolierer

Er zieht sich ins Schneckenhaus zurück. Wer sich keiner Beziehung aussetzt, kann nicht verletzt werden. Das Resultat ist Einsamkeit

 

Der Kontrollierer

Er reduziert Unsicherheit durch perfekte Planung, Ordnungsliebe, Sparsamkeit, Kontrollzwang.

 

Der Abreagierer

Bei ihm schlägt Spannungsgefühl in Wut um. Wut ist für ihn leichter zu ertragen wie Angst

 

Der Betäuber

Seine Angst zeigt sich durch Zudecken z.B. mittels Alkohol, Medikamente, Arbeitswut, Kaufwut

 

Der Ausreißer

Er setzt sich der Angst zwar aus, versucht aber, so schnell wie möglich wieder herauszukommen, ohne erst das Abklingen der Angst abzuwarten. Er hat zum Beispiel Angst vor großen Menschenansammlungen, zwingt sich aber dennoch einen vollen Saal zu betreten, wirft einen Blick hinein und ergreift die Flucht.

 

Der Schwarzseher

Er erwartet immer das Schlechteste, sein Denken ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung (ich habe doch gleich gesagt, gewusst, dass…..)

 

Der Manipulierer

Er versichert sich ständig der Hilfe anderer, um die Angstsituation gar nicht erst entstehen zu lassen.  Je mehr er sich der Fremdunterstützung hingibt, desto größer wird die Angst.

 

Der Fantast

In einer Angstsituation geht die Fantasie mit ihm durch. Möglicherweise rationalisiert er, um seine Angst vernünftig erscheinen zu lassen (z.B. „natürlich sind alle Tiere Bazillenträger“).

Oder er ist der typische Grübler. Statt wie der Schwarzseher ein Unglück vorherzusagen, sinnt er ständig vor sich hin, denkt über jede Einzelheit nach und fantasiert über mögliche Folgen für sich und andere.

 

Der Kopflose

Er setzt sich tapfer der Angstsituation aus, aber dann konzentriert er sich so auf seine Angstgefühle, dass er nicht mehr vernünftig reagieren kann.

 

Der im Verborgen Leidende

Er versteckt seine Angst. Statt offen zuzugeben: „Ich habe Höhenangst“, schlägt er einen Waldspaziergang alternativ zur Bergwanderung vor.

 

 

Drei Schritte zur erfolgreichen Bewältigung der Angststörung 

  1. Erkennen, dass man unter einer Angststörung leidet
  2. Anerkennen, das heißt zugeben, dass man eine Angststörung hat
  3. Sich Hilfe suchen

 

Zusammenfassung

  1. Menschen ohne jede Angst entsprechen nicht dem normalen Durchschnitt. Das Ziel einer Behandlung kann also nicht ein Leben ohne Angst sein. Die krankhaften Angstanteile müssen zurückgedrängt werden, ohne die lebenserhaltende Furcht zu beeinträchtigen.
  2. Angst äußert sich nicht nur im Denken und Fühlen, sondern auch im Verhalten (Vermeiden, Weglaufen…) und in körperlichen Krankheitszeichen (Schwitzen, Herzklopfen…) Besonders die körperlichen Komponenten werden oft nicht als Angstfolgen erkannt.
  3. Die seelischen und vor allem körperlichen Angstreaktionen sind nicht gefährlich. Das glaubt zwar kein Betroffener in einer akuten Panikattacke, doch es stimmt!
  4. Angstreaktionen haben meist einen typischen Zeitverlauf. Es kommt zu einem raschen Anstieg und einem langsamen Zurückweichen. Durch den Angstanfall ist eine immense  Menge an Stresshormonen ausgeschüttet worden, die nur langsam wieder abgebaut wird.
  5. Je konsequenter die Angst verdrängt und verleugnet wird, desto mehr zehrt sie an der Lebenskraft. Je länger man den Zustand hinnimmt, desto schwieriger wird die Therapie.
  6. Das Vermeiden von entsprechenden angstauslösenden Situationen bringt nur vordergründig Erleichterung. Mit jeder Vermeidung wird die Angstproblematik verschärft.